Peter Molnar: "Dafür stehe ich!"

Seit Februar 2024 ist Mag. Peter Molnar als Bürgermeister der Stadt Krems im Amt. Hier im Interview erzählt er von den ersten Eindrücken im Amt und seinen politischen Zielen.

Was sind Ihre ersten Eindrücke als neuer Bürgermeister von Krems?
Bgm. Peter Molnar: Ich habe die Entwicklung von Krems, vor allem mit der Verbesserung der Finanzsituation und dem massiven Schuldenabbau in den letzten Jahren sehr positiv wahrgenommen. Die Budgetkonsolidierung ermöglicht uns jetzt auch, dass wir in die Sanierung des Straßensystems und der Infrastruktur, den Ausbau der Sportmöglichkeiten und in die Schul- und Kindergartenoffensive investieren können.
Gleichzeitig bleibt aber auch noch ein Freiraum für „Zukunftsprojekte“ wie der Errichtung der „Badearena NEU“ sowie des geplanten „Veranstaltungszentrum Dominikanerkirche“.

Ist der Alltag jetzt so wie erwartet?
Die Position des Bürgermeisters einer Statutarstadt, wo man gleichzeitig Bürgermeister und Bezirkshauptmann ist, ist schon sehr herausfordernd. Ich habe in den ersten Wochen aber schon sehr viele Termine wahrnehmen können und auch in den Stadtbetrieben wie Bürgerservicestelle, Wirtschaftshof und Stadtgartenamt mithelfen dürfen.
Die gemeinsame Arbeit mit den Bürger:innen, das Wahrnehmen ihren Anliegen ist mir dabei sehr wichtig. Ich selbst habe mich ja jahrelang als „engagierter Bürger“ in Krems eingebracht und sehe mich selbst jetzt auch als oberster Vertreter der Wünsche und Anliegen der Kremser Bürger:innen.

Wo sehen Sie die größten Potenziale von Krems?
Krems hat eine wunderbare Lage als Tor zur Wachau, und ich will diese Lage und die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden auch mehr betonen. In Krems boomt derzeit alles: Industrie- und Gewerbeansiedelungen, der Handel in der wunderschönen Altstadt, der Ausbau der Bildungseinrichtungen aber auch Tourismus und Weinbau. Mit dem Landesweingut, der Winzergenossenschaft Krems, dem stadteigenen Weingut und den vielen privaten Weingütern wollen wir Krems als Zentrum des Weinbaus im Bewusstsein der Leute und unserer Gäste wieder stärker verankern.
Zusätzlich wird, wie gesagt, in die Sanierung des Straßensystems und der Infrastruktur investiert. Wichtig ist mir dabei, dass die Entwicklung von Krems sozial, gerecht und lebenswert erfolgt. Im Bereich Straßen bedeutet das, dass der Straßenraum für alle nutzbar sein muss: für Autos, aber auch gleichwertig für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Zusätzlich soll die Lebens- und Aufenthaltsqualität auf den Kremser Plätzen stark verbessert werden. Nicht nur in der Altstadt, sondern in allen Stadtteilen von Krems.
Gleichzeitig unterstütze ich auch alle sozialen Initiativen in Krems, die den Mitbürger:innen, sei es bei Wohn- und Energiezuschüssen, oder bei anderen Anliegen, helfen. Der Sozialfonds der Stadt Krems kann auch bei unverschuldeten Notsituationen sehr kurzfristig Unterstützung anbieten.
Ein besonderer Fan bin ich von solidarischen Initiativen für den öffentlichen Verkehr wie dem „Schnupperticket“, das jetzt ausgeweitet wird und für alle Kremser:innen bis zu 5 mal im Jahr kostenfreie Mobilität in Wien, Niederösterreich und Burgenland zur Verfügung stellt, oder die aktuelle Initiative zu „E-Gemeindebussen“ für Krems Egelsee, Scheibenhof und das Alauntal sowie Krems Süd, damit auch für diese Stadtteile eine solidarische Möglichkeit des öffentlichen Verkehrs angeboten werden kann.
Bei der Zukunftskonferenz haben wir auch das Thema leistbares, junges Wohnen als einen unserer Schwerpunkte definiert.

Was gefällt Ihnen weniger im politischen Alltag, wie beurteilen Sie generell die politische Lage in Österreich?
Warnen will ich vor einfachen Lösungen. Diese sind zwar erstrebenswert, aber in der Realität sind Lösungen komplex und brauchen auch Ihre Zeit. Deshalb ist mein Anspruch rasch auf Anliegen zu reagieren, aber hie und da muss man auch sagen, dass gewisse Lösungen erst neu konzipiert, geplant, budgetiert und erst dann umgesetzt werden können. Auf Zuruf funktionieren nur wenige Lösungen, aber auch da werde ich von den Mitarbeiter:innen der Stadtbetriebe und des Magistrats immer wieder positiv überrascht.
Eine Anmerkung allgemeiner Art will – muss – ich aber noch machen: Ich warne vor denen, die den Klimawandel negieren. Der Klimawandel ist Realität und wird auch noch große Auswirkungen auf unser Leben, und vor allem das der nächsten Generationen haben. Wer die Klimakrise negiert und keine Antworten auf die Herausforderungen anbietet, verrät die kommenden Generationen. Der Klimawandel ist in unserer täglichen Realität angekommen und wird uns auch noch massiv beschäftigen.

Was ist Ihnen wichtig?
Ich glaube an die Familie und auch an die Kraft, die man aus einem geordneten Familienleben schöpfen kann. Und auch in Phasen der Veränderung oder Ungewissheit habe ich gelernt, dass eines immer Bestand hat, wenn man auf sein Herz hört – und insofern versuche ich bei allen wichtigen Entscheidungen, beruflich oder privat zuallererst auf mein Herz zu hören.

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